Cappucino von Valenta E-Version

Cappucino von Valenta mit E-Rumpf

Seit geraumer Zeit war ich auf der Suche nach einem Zweckmodell für alle Fälle! Es sollte nicht allzu groß, optisch einigermaßen ansprechend und alltagstauglich sein. Nachdem ich schon wegen einer Blanik L213 1:5 Kontakt mit Jürgen Schmierer aufgenommen hatte, ist mir auch der Cappucino aufgefallen. Die Blanik zu elektifizieren wäre einfach zu schade gewesen, und da ich in der Ebene Zuhause bin, benötigen meine Modelle einen elektrischen Antrieb, um sie auf Höhe zu bringen.
Auf der Modellbaumesse 2012 in Karlsruhe hatte ich einen Termin mit Jürgen Schmierer. Das Modell überzeugte mich sofort hinsichtlich Optik und Verarbeitung (für diese Preisklasse), des Weiteren war eine Elektrifizierung durch den E-Rumpf entsprechend vorbereitet. Es war aber auch festzustellen, dass an dem Modell noch einiges zu tun sein würde. Dies fing schon mit der Suche nach einem passenden Motor an! Direkt auf der Messe bin ich allerdings nicht fündig geworden, hatte aber schon im Hinterkopf, dass die Firma Poly-Tec etwas in dieser Richtung zu bieten hat.

Zuhause angekommen ging das große Stöbern bei Poly-Tec und im Network los! Aha, siehe da, da fliegt einer die Kiste mit einem Poly-Tec 490-33 Getriebe 4,4:1, 14×8 Cam Prop, Lipo 4S 2700 mAh und berichtet von sehr guter Steigleistung. „Komm zu Papa“, sagte ich mir und bestellte diese Kombination mit einem passenden 40er Turbo Spinner!

Vor der Bestellung hatte ich schon gesehen, dass es mit der Befestigung des Motors im vorbereiteten Motorspant Probleme geben könnte, denn die Bohrungen für die Befestigungsschrauben sind sehr nahe an der Welle s.o.!

Das Loch im bereits eingeharzten Motorspant ist definitiv zu groß

Benötigt wird ein Loch mit einem Durchmesser von 10mm, das Loch im Motorspant hat aber 13mm!
Werde das umgehend Jürgen Schmierer mitteilen, denn der E-Rumpf soll genau für solche Getriebemotoren vorbereitet sein – dem ist offensichtlich nicht so. Allerdings muss man dazu sagen, dass bei Kontronik Kira 500 z.B. die Befestigungsschrauben weiter auseinander sind.

Da werde ich mir einen Einsatz fräsen lassen und den Motorspant danach einfach aufdoppeln, das sollte halten

Heute Morgen war ich bei Ralph Spohrs und bin nun im Besitz der begehrten und auch notwendigen Frästeile!

1 x Adapterring von 13 auf 10mm Durchmesser, das Servobrett und den neuen Motorspant mit passendem 10mm Loch und schon entsprechenden Bohrungen (ist nun auch gleich meine Schablone zum Bohren des original Motorspants)! Alle Teile sind aus 2mm GFK gefräst.
Die Frästeile sind von sehr guter Qualität und passen perfekt!

An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an Ralph (vor allen Dingen für den Sondereinsatz heute) !!!
Diese Teile und noch vieles mehr könnt ihr bei ihm erwerben, auch für Sonderwünsche ist er jederzeit offen, siehe meine speziellen Teile: Seine Webseite findet ihr bei mir unter den Links (Plott und Frässervice).

Bei dem Elektrorumpf ist auf der Oberseite ein Montagefenster für die Servos, für Höhe und Seite!
Dieses Montagefenster wird ausgefräst bis nur noch ein Rand von ca. 1mm für die Abdeckung stehen bleibt, das reicht aus und man kommt wesentlich besser an die Servos!

Für diesen Bereich liegt leider kein passendes Servobrett bei. Das Zubehör für den E-Rumpf ist leider nur von der Seglervariante!!!
Dort wird dann von vorne durch die Haubenöffnung das Servobrett eingeschoben und an passender Stelle eingeharzt.

Gerade eben habe ich das Montagefenster für die Servos ausgefräst und der Motorspant zur Rumpfnase hin so bearbeitet und abgefräst, dass der neue dort saugend aufgedoppelt werden kann!

So kommt man nun recht kompfortabel an die Servos für Höhe und Seite, der Deckel wurde auch schon angepasst, das Ganze sieht dann so aus!

Nun werde ich den Steckungsstab anfertigen, um das Servobrett später in diesem Bereich sauber einharzen und ausrichten zu können, wird dann durch die Haubenöffnung eingeführt.

So, der Motorspant und Ausgleichsring wurden sauber eingeharzt und am nächsten Tag der Motor testweise eingebaut. Passt alles sehr gut!

Zwischendurch habe ich mir etwas Lötarbeit auferlegt, nach dem Motto was man hat, das hat man
Die Kabel für Wölbklappen- und Querruderservos wurden entsprechend abgelenkt (hatte 10m 0,5er verdrillt am Stück gekauft), abisoliert und verzinnt. Das Gleiche bei den 4 Servos!

Die Augenschraube für das Seitenleitwerk habe ich auf die richtige Länge gekürzt.
Hier ein kleiner Trick: Vor der Kürzung des Gewindes habe ich ein flache Mutter ganz aufgreht und dann das Gewinde abgesägt. Beim anschließenden Herunterdrehen der Mutter wird das Gewinde gleich wieder sauber geschnitten und die Schraube läßt sich so wieder direkt in das eingelassene Gewinde im Seitenruder eindrehen.

Man kann hier gut erkennen, dass der Bowdenzug sehr eng am Rumpf anliegt, eigentlich zu eng. Wäre die Augenschraube länger, hätte der Glasfaserzug durch die Biegung nach aussen Reibung bekommen und die saubere Rückstellung hätte nicht ordnungsgemäß funktionieren können! D.h. der Gabelkopf muss etwas angepasst werden, er schleift sonst wiederum am Rumpf

Per angefertigter Schablone habe ich die Löcher am Flächenspant angerissen, werde diese etwas größer ausfräsen, da ich auch keine feste Steckverbindungen mag. Die Kabelbäume (soeben vorbereitet) sind somit etwas länger einzuplanen (ca. 10 cm). So, dass man die Stecker beim Aufschieben der Flächen gut packen kann und entsprechend Platz hat.

Noch mehr GFK Staub füllte heute mein kleines Werkbüro!
Ausgefräst wurden die Servoschächte für die Querruder damit die Servorahmen gut hineinpassen.

Diese werden als nächstes aufgeraut und schön eingeharzt. Allerdings so, das keinerlei Aufmaß entsteht und die Glasfaser in der Fläche muss natürlich ebenso mit Schmirgelpapier angeraut werden.

Probeweise habe ich nun auch das Servobrett mittels eines Verlängerungsstabes (dort war das Servobrett aufgesteckt) durch die Haubenöffnung eingeführt und ausgerichet. Ein bisschen Feintuning ist noch nötig. Das Servobrett muss so tief eingesetzt werden, dass die Ruderarme der Servos mit den Zügen für Seiten- bzw. Höhenruder auf einer Höhe sind. Ist das der Fall, berühren die Servos (Futaba S3150) fast den Rumpfboden. Puhhh!

So sieht das Ganze dann aus:

Die Servos können so bequem ein- und ausgebaut werden und bevor man das tut, könnte man auch den Empfänger hinten im Rumpf verschwinden lassen. Bin mir aber noch nicht so einig, ob ich ihn da hinten haben möchte, schauen wir mal!

Servobrett veredelt und komplett fertig zum Einharzen!
Der Akku kann im Falle des Falles bis ganz an das Servobrett geschoben werden, ein wunderbarer Anschlag!

Heute sind auch die beiden neuen 4S Eco-X Lipos von Hacker gekommen, Maße und Gewicht sollten ideal sein!
Fast auf den Milimeter die gleichen Maße und Gewicht wie der 4S 2700mAh Akku von Robbe.
Machen sich sehr gut im Rumpf!

An dieser Stelle habe ich lange probiert und testweise die Anlenkung der Wölbklappen simuliert, da ich hier leider keine Erfahrungswerte besitze.

Habe sie so nun so eingeharzt, sollte passen, nach dem Einbau der Servos werde ich wissen was Sache ist.

Die Löcher in der Wurzelrippe der Flächen für die MPX Stecker wurden etwas größer ausgefräst. So das der Anschlussstecker nachher schön in der Fläche verschwinden kann.

Bin gerade dabei die Anschlüsse für die Servos an die MPX Stecker zu löten, denke ich brauche bald einen anderen Lötkolben, mein kleiner ist wohl immer noch zu groß

Ein kleiner schöner 15W Lötkolben mit entsprechender Lötspitze wird heute noch bestellt!
Dann kann es weiter gehen

Die Servorahmen und Servoschächte wurden angeraut und angepasst.
Probeweise die Anlenkungen und Servos eingesetzt, damit die Rahmen exakt ausgerichtet werden konnten. Die Position eines Rahmens wurde einfach mit einem Bleistift markiert.
Ich habe für jeden der vier Rahmen 5 min Epoxy mit Baumwollflocken angemischt und alle einzeln der Reihe nach in Ruhe eingeharzt, es sollte kein Tropfen Epoxy daneben gehen, wäre schade um die schönen Flächen. Die Servorahmen wurden zuerst ganz dünn mit Epoxy benetzt und eingeklebt, damit im Rahmen inneren nichts rausquetscht. Danach habe ich nochmal Epoxy angemischt und es von oben außen auf die Rahmen aufgebracht, so das teils der Rahmen vom Epoxy am äußeren Rand umschlossen wurde.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen!

Der Lötkolben ist da, es kann also bald weiter gehen

Die Servokabel wurden mittels des neuen Lötkolbens ( 15W ersa mit 2,6mm Lötspitze ) schön verlötet und die Lötstellen mit Schrumpfschlauch ( Durchmesser 2mm ) isoliert.
Ebenso habe ich die Kabel mit den MPX Steckern verlötet, geht nun wunderbar, man benötigt halt immer gutes Werkzeug und Material, das ist einfach die halbe Miete!

Die Servokabel in den Flächen wurden mittels eines langen Drahtes durchgezogen und sauber um die Rahmen verlegt, so dass die Rudermaschinen für die Wölbklappen nicht beeinträchtigt werden.

Der nächste Schritt wird etwas aufwendig, nähmlich die Anlenkung der Rudermaschinen!
In der T8 werde ich nun schon mal ein entsprechendes Modell anlegen

Die Querruder waren Ruckzuck angeschlagen, danach wurden die Abdeckungen etwas angepasst, fertig!

Bei den Wölbklappen hatte ich etwas messen müssen ( sind meine ersten Wölbklappen ), da die großen Ruder der Futaba 3150 genau die Lochgröße für die Gabelköpfe hatten, habe ich diese bis auf ein Loch abgeknipst. Nicht zu fassen – aber das reicht für ordentliche Ausschläge. siehe Bilder!
Die schwarzen Kunststoffgabelköpfe habe ich zum Anlenken der Wölbklappen benutzt, es war nur ein ganz kurzes Zwischenstück notwendig. Diese habe ich auf die Gewindestange aufgeschoben und mit 5 min Epoxy eingeharzt, konnte sogar noch das Gewinde für 3-4 Umdrehungen nutzen, das sollte halten

Die Ausschläge nach Einbau und erstem Test:

Ausschlag mit 50%

Ausschlag mit 100%

Ganz die 90 Grad habe ich so nicht, werde es auch mit dem Servoweg gößer 100 % nicht ausreizen, das sollte wirklich ausreichen!

Anlenkung Wölbklappe bei vollem Ausschlag!

Als nächstes werde ich Höhen- und Seitenruder anschlagen und die Abdeckungen für die Wölbklappen ausfräsen, die Gabelköpfe schauen ja jetzt oben etwas raus!
Bislang konnte das beigelegte Material ausnahmslos verwendet werden, die Gabelköpfe aus Metall sind allerdings von minderer Qualität und sollten gegen anständige ausgetauscht werden. Ich kann diese von Krick empfehlen, sie sind selbst nach x-maligen Öffnen und Schliessen immer noch wie neu.
Die Gabelköpfe, die dabei liegen, habe ich für die Anlenkungstests verwendet. Nachdem ich sie 3-4 mal auf das Servohorn drauf und wieder abgemacht hatte, hatten sie die Spannung verloren und nicht mehr richtig geschlossen!

Das Seitenruder wurde mit dem vorbereitetem Gabelkopf ( Seite zum Rumpf hin wurde angeschliffen, somit berührt der Gabelkopf bei Seitenruder links nicht den Rumpf ) fertig angeschlagen.
Der Ausschlag passt mit 22mm wie nach Vorgabe perfekt, 30mm sind durchaus möglich.
Durch die Biegung des Glasfaserkabels ( schön auf dem Bild zu sehen, dort herrscht etwas Spannung ) hätte ich eine solche Leichtgängigkeit und exakte Rückstellgenauigkeit nicht erwartet.
Eine echt positive Überraschung, es war also richtig, die Augenschraube so weit zu kürzen, um die Spannung so gering wie möglich zu halten.

Man sieht das Seitenruder ist noch in der Nullstellung verklebt. So kann das Epoxy in dieser Stellung in Ruhe aushärten.

Der Motor ist nun auch fertig eingebaut und der Regler ( YGE 80 ) programmiert. Bremse habe ich mal auf hart eingestellt.
Ich habe mir wegen der Aufdopplung des Motorspants noch einen anderes Mittelstück ( auch 48mm ) plus Kunststoffspinner 38,5mm besorgt. Dieser steht nämlich nach Montage etwas über das Mittelstück hinaus. Somit kann ich das mit den etwas weit rausstehen Schrauben perfekt überbrücken, um einen sauberen Übergang ohne viel Abstand am Rumpf hin zu bekommen!

Man sieht hier gut, wie weit der Spinner über das Mittelstück hinaus geht, die Welle geht auch noch fast komplett durch das Mittelstück.

Ein echt sauberer Übergang

Der erste Testlauf bestätigte dann einen perfekten Rundlauf sowie ordentlichen Power!
Der sollte mal richtig Senkrecht gehen, die ersten Flüge werden es zeigen.

Zur Anlenkung des Höhenruders kam es heute leider nicht, denn ich habe die Lagerbuchse für das Höhenleitwerk verloren!
Hatte diese wohl nach dem ersten Check nicht gleich in die Dose mit den Kleinteilen getan
Hier wirklich aufpassen: die Lagerbuchse ist lose und fällt bei der ersten Gelegenheit einfach raus!!!

Neue Lagerbuchsen sind bei Fa. Schmierer bestellt, bin gespannt wann sie geliefert werden.

Bis diese kommen, kümmere ich mich um die Verkabelung im Rumpf und mache mir schon mal Gedanken, wie der Akku später fest im Sattel sitzen soll

Heute war es soweit, die Lagerbuchse von Jürgen ist gekommen und passt!
In der Zwischenzeit habe ich die Verkabelungen sauber durchgeführt, sowie alle Einstellungen programmiert ( alle Werte erstmal nach Anleitung ). Der Empfänger liegt jetzt hinter den Servos im Rumpf und durch die Abdeckung habe ich das eine Antennenkabel durchgeführt!

Man sieht hier auch schön die MPX Buchsen für den Anschluss der Servos in den Flächen.

Die Abdeckung der Wölbklappen sieht folgendermaßen aus.

Mal schauen, wenn es zu sehr pfeifft, kommt noch was drüber

Durch diese Anlenkungsart habe ich sehr große Ausschläge erreicht!

In der Speed und Thermikstellung síeht das dann so aus, ca. 2mm

Der Draht für das Höhenleitwerk ist sehr stabil und zäh, da habe ich mich mit dem Biegen etwas schwer getan und ich mußte später die Servomitte leider etwas Richtung Höhe trimmen, ist aber alles noch im Rahmen, werde mir wohl in Kürze mal so eine spezielle Zange zum Biegen dieser Z`s besorgen. Für Höhe und Seite habe ich die Anlenkung bei den kleinen Servoärmchen in das äußerste Löch gehängt, damit hatte ich in beiden Fällen etwas mehr Ausschlag wie empfohlen, passt also bestens.

Was mich entgegen der Berichte im RC Network sehr gewundert hat, ist der Schwerpunkt, habe jetzt mal alles auf 74mm eingestellt ( 72-75mm steht in der Anleitung). Mein 3000er Akku mußte dabei fast bis vorne an den Regler und ich benötigte vorne noch 30gr. Blei! Ist der Rumpf vom Segler so anders?
Das hieß, bei meinem Antriebsset sollte der Akku genau unter die Steckung, davon bin ich weit entfernt, es handelt sich hierbei halt um den Elektrorumpf, die Schwerpunktwaage täuscht jedenfalls nicht, drei mal nachgemessen

Bilder des schönes Teils kurz vor dem Erstflug:

Der Erstflug war wunderbar, fliegt sehr gut!!!
Zum sauberen Trimmen und um den Schwerpunkt exakt zu erfliegen war es aber viel zu windig
Grundsätzlich passt es aber schon ganz gut, Wölb und Höhe in zwei Stufen habe ich heute richtig gemischt, dass passt nun schon!
In der ersten Stufe wird er schön langsam und nimmt die Nase leicht runter, man kann ihn dann mit leicht gezogenem Höhenruder vor sich hinsetzen, genial!
Völlig neu für mich

In der zweiten Stufe, stoppt er in der Luft heftigst ab, die Nase geht ebenfalls leicht runter, besser gehts wohl kaum und das beim zweiten Flug. Der Notanker!!!
Die Rollrate ist übelst wie erwartet, da werde ich als nächstes nachhelfen, so dass die Wölbis mitlaufen!! geht ja gar net

Das einzige, was nicht schön ist, ist, dass der Motor nach 2 kurzen Steigflügen ( 8-10 ) extrem heiß war und sich schon das Gewinde vom Gehäuse fast runter gedreht hat! Den werde ich wohl mal Reklamieren müssen! Habe keine Erfahrung mit Brushless Innenläufern mit Getriebe aber normal kann das eigentlich nicht sein!

Übrigens, das Teil geht mit der Kombination „Senkrecht“, nicht brachial aber sehr zügig, genau wie ich es mir vorgestellt hatte.

Es hat sich aber herausgestellt, dass die Wölbklappen für eine gute Rollrate unbedingt mitlaufen müssen.
Ich hatte mich zu sehr auf einen großen Ausschlag der Wölbklappen konzentriert, dies muss ich jetzt korrigieren. D.h. mehr Ausschlag nach oben gewährleisten, Ruderhörner neu setzen und Abdeckung der Wölbklappen ein Stück abfeilen ( schon geschehen )!

Ich habe mich doch nach reifer Überlegung dazu entschieden dem Cappo einen Kontronik zu spendieren!
Die Allzweckwaffe Kira 500-36 mit Getriebe und 17x9er CamProp.

Ein neues Mittelteil für die 6mm Welle mußte auch noch besorgt werden!
Ich habe ein 45mm Mittelteil, das 42mm sollte optimal sein.

Der Motorspant mußte auch auf ca. 12mm aufgefeilt werden, wegen dem Sicherungsring am Kontronik.

Eingebaut sieht dies nun so aus!

Der Motor ist etwas länger, auch das Mehrgewicht ist nicht wirklich ein Problem, später mehr dazu!

Der erste Testflug mit diesem Motor zeigt, dass die Leistung noch einiges besser ist.
Allerdings wird der Motor bei wiederholten kurzen Steigflügen ohne große Segeleinlagen so heiß, das sich nun am Rumpf ganz leicht die GFK Struktur abgebildet hat. Genau an der Stelle links und rechts, wo der Kontronik durch sein Lüfterrad die heiße Luft rauspustet, jedenfalls hatte er es versucht

Spätestens jetzt mußte frische Luft zugeführt werden!

Eine Stunde später sah der Frontbereich und die Haube so aus:

Die seitlichen Lüftungsschlitze im Rumpf lassen es zu, dass das Lüfterprinzip des Kontronik funktionieren kann und die heiße Luft nach außen transportiert wird, wurden somit genau auf Höhe des Lüfterrad mittles einem Dremel herausgefräßt.

Das funktionierte schon beim Trockentest sehr gut. Damit dann auch noch die Luft unter der Haube zirkulieren kann und die Luft, die durch den Motorspant hineinkommt, auch wieder heraus kann, habe ich am hinteren Ende der Haube zwei weitere Schlitze gefräst. Nach dem Prinzip ein Drittel rein, zwei Drittel raus.

Nun stand einem weiteren Hitzetest nichts mehr im Wege und siehe da, die Wirkung war erstaunlich gut!
Nach 5 längeren Steigflügen ca. 12 Sekunden und direkten abturnen nach kurzen Schwerpunktcheck war der Motor zwar wieder recht warm, bei weitem aber nicht so wie vorher und die Haube war im Gegensatz zu vorher auch ganz kalt geblieben. Der Rumpf war temperaturmäßig im Motorbereich nun auch völlig ok.
Die aktuelle Außentemperatur lag bei knapp 23 Grad!

Bei den ersten Flügen stellte sich sofort heraus, dass der Schwerpunkt zu weit vorne war, dies habe ich jetzt so gelöst, das ich den Akku soweit wie möglich nach hinten geschoben habe, damit ich ihn mit meiner Klettlösung noch fest machen kann. Unter dem Pendelleitwerk hängen jetzt auf jeder Seite 10 gr. Blei. Damit hatte sich heute ein für mich perfekter Schwerpunkt herausgestellt. Aus 250m senkrecht fängt er nur ganz ganz leicht ab. Damit macht er so richtig Fahrt und hat anschließend ordentlich Durchzug.

Die aktuelle EWD werde ich noch ermitteln!
Die Querruderdifferenzierung habe ich wieder herausgenommen, nun hat er eine recht gute Rollrate und 4 Zeitenrollen zaubert er recht knackig an an den Himmel.

In diesem Zustand ist es auch der Flieger, den ich mir für unseren Platz vorgestellt habe.
Für mich sollte es ja die Wollmilchsau sein und das ist wirklich gelungen.
In der Rhön am Hang macht er mit diesem Setup und den Einstellungen so richtig Spass. Bei ruppigem Wind und Windstärke 5-6 kann er seine Stärken so richtig ausspielen.

Fazit:
In der Rhön konnte der Cappucino nochmal so richtig zeigen, was er drauf hat!
Jetzt kommts, er ist in keiner Disziplin perfekt, aber genau das strebt dieses Modell auch nicht an.
Es ist eben ein echter Cappucino, geht immer auch mitternachts. Das macht ihn aus!!!
Deshalb bin ich auch sehr sehr zufrieden mit dem Modell, denn er ist fast immer dabei und kann ( auch durch den Elektroantrieb ) eigentlich bei allen Bedingungen eingesetzt werden.
Hangfliegen macht mir mit ihm aber am meisten Spaß, denn da kann er sein Potential meiner Ansicht nach voll ausspielen.